Spinnlein
Ich will dich nur begrüßen,
und schau dich freundlich an
ich laufe auf acht Füßen
und das ein Leben lang.
Brauchst keine Angst zu haben,
ich werde dir nichts tun,
ich spinn‘ nur meinen Faden,
dich lasse ich in Ruh.
Ich fange kleine Tierchen,
damit ich leben kann,
wenn sie mit ihren Beinchen,
im Netz wild zappeln dann.
Und kommst du mich besuchen,
und stehst vor meinem Netz,
du kannst es ja versuchen,
ob du mich wohl entdeckst.
Doch eines musst du wissen,
und jetzt steht‘s im Gedicht,
ich will dich nur begrüßen,
zerbrich‘ mein Netz bloß nicht.
Was würdest du wohl sagen,
du gehst gerade raus,
kehrst heim nach vielen Tagen,
zerstört wäre dein Haus.
© Hans-Werner Kulinna