Der tote Vogel
Ein kleiner Vogel liegt vor mir
so leblos auf dem Stein.
Gefallen ist er aus dem Nest,
ganz zart ist er und klein.
Vielleicht war es im Nest zu eng.
Kein Mensch weiß es genau.
Sein Leben dauerte nicht lang.
Ich steh‘ nun da und schau.
Die beiden Füße sind noch dünn,
die Augen zu und groß.
Der Kleine liegt so ganz gekrümmt.
Ich frage mich: „Wie kam das bloß?“
Der Vogelkörper ist nun tot.
Er liegt hier ganz allein.
Die Eltern, sie sind beide fort.
Da fällt mir etwas ein.
Ich hole meine Schaufel schnell
und suche einen Platz.
Die kleine Kuhle ist sein Bett.
Nun hat er seinen Ruheplatz.
© Hans-Werner Kulinna