Der kleine Frosch
Auf deinen Schritt, mein Kind, pass auf,
wenn ich entlang des Weges lauf.
Ich möchte leben so wie du,
die Augen mach‘ jetzt bloß nicht zu.
Ich will mit meinen Schwimmhautfüßen,
ganz laut den schönen Tag begrüßen.
Ich quake meinen Froschgesang
am Abend auch mal stundenlang.
Ich brauche meinen kleinen Teich,
da ist es nass und kühl und weich.
Ich leg dort meine Eier ab,
damit ich wieder Nachwuchs hab‘.
Mein Kind – schau meine Füße an,
jetzt weiß du, dass ich springen kann.
Doch hätte ich wie du das Bein,
ich käme nie zum Teich hinein.
Denn Häute zwischen jedem Zeh,
die tun beim Schwimmen gar nicht weh.
Sie treiben mich voran – o ja,
ich starte bei Olympia.
Und sitz ich mal am Straßenrand,
dann trag mich ruhig am Weg entlang.
Und setz mich wieder in die Wiese,
für mich wärst du ein Umweltriese.
Denn selbst das kleinste Tier der Welt,
will leben wie es ihm gefällt.
Die Menschen sollten achtsam sein,
die Tiere würd‘ es sicher freu’n.
© Hans-Werner Kulinna